Lübberstedt (Lüneburger Heide) | Hans-Otto Bartels| Grebenhoop 8| 21376 Lübberstedt | eMail: mobile@ho-bartels.de
Wohnen und Leben im Haus-Nr. 14
Wohnverhältnisse um 1850 auf
einer Abbauerstelle in
Lübberstedt.
Die nebenstehende Skizze zeigt
anschaulich, wie die räumlichen
Verhältnisse in der Zeit ausgesehen
haben.
Das Haus Nr. 14 wurde anfangs von zwei Familien
bewohnt. Jede Familie verfügte über eine Stube (mit Ofen,
ein unterkellertes Schlafzimmer, einen Alkoven und eine
Speisekammer. Das Flett, die offene Kochstelle, teilten
sich die Familien. Schinken oder Mettwürste der eigen
geschlachteten Schweine wurden in den Rauch gehängt.
Auf dem Foto aus dem Jahr 1925 ist gut zu erkennen,
dass es sich seinerzeit um ein Rauchhaus gehandelt hat:
ein Schornstein wurde erst einige Jahre später ergänzt.
In der hinteren Haushälfte war eine Diele, das Vieh und das Plumpsklo untergebracht. Außen vor der Giebelseite des Hauses
gab es eine Güllegrube, der Mist wurde häufig direkt darüber gelagert.
Die damals schon stattliche Eiche ziert auch heute noch das Grundstück und schützt das Haus vor zuviel Hitze im Sommer und
vor Blitzen bei nahenden Gewittern.
Im Jahr 1930 wurden einige Umbauten
vorgenommen: aus den beiden Alkoven
wurde ein Abstellraum, die große
Flettstelle wurde in einen Flur und eine
„richtige“ Küche mit Herd und Schornstein
umgewandelt.
Eine Waschküche wurde neu angebaut
mit großem Waschbecken und einer
Kochstelle mit großem Kessel. Durch
entsprechende Kessel-Einsätze konnte
Wäsche gekocht werden, als auch
Kartoffel für das Vieh - aber auch für das
Einkochen in Einweckgläsern.
Das Leben in Haus-Nr. 14 war auch noch
in den 1950-er Jahren recht „kuschelig“ -
4 Generationen plus Vieh unter einem
Hausdach.
Links am Haus ist der Anbau mit den beiden
Schlafzimmern zu sehen.
Die Giebelseite hat etwas Farbe bekommen und das Reetdach
wurde neu gedeckt.
Nach etlichen weiteren Umbauten (der Viehteil
wurde Wohnraum, der Boden wurde ausgebaut) sah
das Haus Nr. 14 im Jahr 1985 dann so aus.
Im Jahr 1990 erfolgte ein unterkellerter Anbau (an
der linken Hausseite).
Große Bereiche der rechten Hausseite wurden in
2022 grundsaniert und nach neuesten
Erkenntnissen gedämmt.
Im Jahre 1925 wurde eine Scheune neu errichtet. Preis 4.500 Reichsmark. Im Gebäude war Platz für eine Malerwerkstatt, zwei
Schweineställe und darüber ein großer Kornboden, eine große Diele, eine Strohbanse und für einen Hühnerstall. Im Keller unter
der Werkstatt wurde Eingemachtes gelagert und es war eine Räucherkammer untergebracht. In Kriegszeiten, so berichtet Addi
Marquardt, diente der Keller auch als Luftschutzraum für die Hofbewohner, als auch für die Nachbarn.